Mit der Kraft der Liebe zum Durchbruch

5.0 von 5 Sternen Dem Hass verweigert, damit die Kraft der Liebe zum Durchbruch kommt, 23. Juni 2013
Von Markus Frey „Markus Frey“ (Köln)
Ein ausgesprochen starkes Buch. In einem autobiographischen Roman erzählt Roland Arndt die traumatischen Erlebnisse von Leon Lehmann rund um die Trennung von seiner Frau. Diese hatte ganz offensichtlich das Ziel, nicht nur einen totalen Schnitt zwischen den Eheleuten, sondern auch zwischen Vater und Kindern herbeizuführen, verbunden mit einer möglichst weitgehenden wirtschaftlichen Verantwortung des Vaters für die daraus resultierenden Folgen.
Zunächst schien Leon keinerlei Chance zu haben. Doch je länger die Geschichte dauerte, desto mehr wurde klar, dass es in Wirklichkeit seine Frau war, die keinerlei Möglichkeit hatte, zu gewinnen. Und das vor allem deshalb, weil sie beim wichtigsten Teilprojekt ihres perfiden Plans den maximal möglichen Misserfolg erzielte. Die Versuche, die Herzen ihrer Söhne zu gewinnen, waren, vorsichtig ausgedrückt, mehr als kläglich und so kam es, wie es kommen musste: die starken Liebesbande zwischen Söhnen und Vater überzeugten nach und nach auch die anderen Hauptpersonen in diesem Streit, schlussendlich vor allem auch den Richter.
Der Roman ist mit enorm viel Herzblut geschrieben und das schließt eine ganz besondere Leistung mit ein. Roland Arndt gelingt es trotz seiner persönlichen Betroffenheit, sich den (nur allzu verständlichen) Hassgefühlen zu verweigern. Durch diese Zurückweisung des Hasses behält seine Hauptfigur den Zugriff auf die enorme Kraft der Liebe, die neben dem inneren Sieg des Gewinns der Kinderherzen schlussendlich auch zu äußeren Siegen geführt hat. Ein unbedingt lesenswertes Buch, das ich ohne Einschränkung wärmstens empfehlen kann.


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